Die Koop-Geschichte

Was sind eigentlich Schülerläden?

Die Schülerläden gingen aus den Kinderläden hervor, die in Berlin um 1970 herum entstanden.Schülerläden sind kleine, überschaubare, familiennahe und selbstbestimmte Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Grundschulkinder in freier Trägerschaft.Oftmals haben sich Eltern oder auch die Erzieherinnen und Erzieher zu gemeinnützigen Vereinenzusammengeschlossen. Die Schülerläden sind in der Regel selbstverwaltet. Durchschnittlich werden 20-30 Kinder pro Schülerladen betreut. Oft werden ehemalige Ladenräume genutzt, deshalb die Bezeichnung "Laden". Besonders in Berlin werden Grundschulkinder seit vielen Jahren aufdiese Weise betreut. Eltern und Erzieher*innen erledigen alle anfallenden Aufgaben
in Eigenregie. In der Regel werden Verwaltung und Instandhaltung ehrenamtlich erledigt. Teilbereiche werden aber auch mancherortsausgelagert; so z.B die Buchführung. Für das Kochen, das Putzen und zur Krankheitsvertretung existieren vielfältige Modelle. In jedem Schülerladen gibt es andere gewachsene Strukturen, die sich bewährt haben.Welche Aufgaben Eltern, Erzieher*innen und sonstige Mitarbeiter*innenerledigen, ist von Laden zu Laden verschieden. Schülerläden sind„Orte des gemeinsamen Lebens. Hier erleben Kinder Altersmischung, Vielfalt von Familienstrukturen, Kulturen und sozialen Milieus und sie erfahren altersgerechte Partizipation und Inklusion als Grundlage des Zusammenlebens.“ (Daks Seite Zitat)Gemeinsames Ziel aller ist eine individuelle Betreuung / Begleitung der Kinder und eine Vielfalt und große Flexibilität in der Umsetzung der pädagogischen Arbeit.

 

 

Was ist eigentlich der Koop-Verbund?

Mit der Grundschulreform2004/2005 wurde es für die meisten Schülerläden unmöglich weiter alsfreie Träger zu bestehen, wodurch von den ca. 200 Berliner Schülerläden nur um die 25 „überlebten“. Die Gesetzesänderung beinhaltete, dass Schulen nun nur noch mit einem Träger inder „Ergänzende Förderung und Betreuung“ zusammenarbeiten durften, also nicht mehr mit mehreren unterschiedlichen Schülerläden. Mit dieser Änderung war der Fortbestand und die Finanzierung der eigenständigen Schülerläden in freier Trägerschaft nicht mehr gewährleistet. Der Schulleiter der Reinhardswald-Grundschule Werner Munk, einer der wenigen Rektoren in Berlin, der weiterhin mit Schülerläden zusammenarbeiten wollte, hatte den Mut, einen eigenen Weg zu gehen. Einige Kreuzberger Schülerläden trafen sich regelmäßig mit ihm, um Möglichkeiten des Weiterbestehens zu entwickeln und zu diskutieren. Durch viel Engagement derErzieher*innen, des Schulleiters, der Eltern und durch die Unterstützung von Klaus Sprenger (tandem BQG), entstand ein neues und tragfähiges Kooperationskonzept. Der Prozess dieses Zusammenschlusses, mit dem Ziel, sich auf für alle Läden gültige Rahmenbedingungen zu einigen, war für alle sehr nervenaufreibend und dauerte nahezu ein Jahr.In der Historie der Schülerläden ist fest verankert, dass alle Läden unterschiedliche Erziehungskonzepte, Schwerpunkte, Profile und Verwaltungs- und Organisationsstrukturen haben. Keiner der Läden wollte auf diese Autonomie verzichten. So mussten neue, gemeinsame Strukturen gefunden werden. Die Diskussionen und Emotionen waren teilweise sehr hitzig und kontrovers, jedoch ergebnisorientiert und produktiv.Im April 2005 wurde der „Kooperationsverbund Reinhardswald-Grundschule e.V.“ als Träger für die „Ergänzende Förderung und Betreuung“ gegründet. Diese Gründungsicherte den Fortbestand von 11 unterschiedlichen Kreuzberger Schülerläden und die Betreuung von ca. 250 Kindern an der Reinhardswald-Grundschule. Der Koop-Verbund dient den, inzwischen nur noch zehn, Schülerläden als Dachverband, der die einzelnen freien Träger nach außen vertritt. Der gewählte Koop-Vorstand koordiniert verbindlich die Zusammenarbeit mit der Reinhardswald-Grundschule.

 

Wozu dient der Kooperationsverbund?

Durch den Kooperationsverbund Reinhardswald-Grundschule e.V. ist der Fortbestand der Schülerläden gewährleistet.Er dient zur:

Erhaltung der einzelnen Schülerläden

  • Gewährleistung der Außendarstellung
  • Gewährleistung des reibungslosen und effizienten Verlaufs aller Formalitäten
  • Ausarbeitung von Überlebensstrategien
  • Einhaltung von gemeinsam verabschiedeten Beschlüssen

Auf inzwischen alle drei Wochen stattfindenden Koop-Treffen besprechen und stimmen die Schülerläden ihre Arbeit miteinander ab, tauschen sich aus und entwickeln neue Ziele. Der Kooperationsverbund Reinhardswald-Grundschule e.V. fördert die Weiterentwicklung der einzelnen Läden, regt zu Diskussionen an und intensiviert die Zusammenarbeit mit der Schule.